Zscaler Digital Experience, oder kurz ZDX, ist gemäss Zscaler die unschlagbare User Experience für alle Benutzer. Das Ziel von ZDX ist es, die IT-Teams beim Monitoring von Applikationen, Traffic-Pfaden oder Benutzergeräten zu unterstützen, um so die Performance für die Benutzer zu verbessern. Doch was kann ZDX zum heutigen Zeitpunkt und für welche Use Cases findet es Anwendung?


Was ist ZDX?

Einen ausführlichen Überblick, was ZDX ist, was es kann und wie es angewendet wird, ist bereits im Blockartikel «Ein neues «Schweizer Sackmesser» ist verfügbar – ZDX Zscaler Digital Experience» kurz, gut und übersichtlich dargestellt. Von daher folgt hier nur eine kurze Zusammenfassung von ZDX.

ZDX besteht aus drei Teilen. Dem Zscaler Client Connector (ZCC), dem ZCC-Admin-Portal und dem ZDX-Admin-Portal.

Zscaler Digital Experience Understanding ZDX Cloud Architecture
Quelle: https://help.zscaler.com/zdx/understanding-zdx-cloud-architecture, abgerufen am 01.06.2023

Über das ZCC-Admin-Portal wird gesteuert, welche Benutzer ZDX aktiviert bekommen. Dies kann entweder für alle Benutzer freigeschaltet werden oder für einzelne Benutzergruppen. Im ZDX-Admin-Portal werden die zu prüfenden Applikationen mit Webprobes oder Cloudpath erfasst sowie den Benutzern für das Monitoring zugewiesen. Sobald die Applikationen aktiviert sind, startet das Monitoring für die verschiedenen Applikationen, welches dann im Register «Dashboard», «Applications» oder «User» im ZDX-Admin-Portal analysiert werden kann. Für das Sammeln und Weiterleiten der Daten wird der ZCC benötigt.

Damit nicht jede Applikation selbst konfiguriert werden muss, gibt es bereits eine grössere Auswahl an vordefinierten Applikationen. Neu mit dabei sind Microsoft Teams Call Quality, Zoom Call Quality, Salesforce Classic und Salesforce Lightning. Ebenfalls hat Zscaler auch noch weitere neue Features released, wie beispielsweise die Integration mit Microsoft Endpoint Analytics oder das dynamische Alerting.


Lizenzierung

Jedoch haben sich nicht nur die Features erweitert, sondern auch die möglichen Lizenzierungsmodelle. Aktuell gibt es vier verschiedene Modelle. Hier eine kurze Übersicht über die wichtigsten Unterschiede:

Lizenz Applikationen Probes Deep Trace Alerts Data Retention
Standard 3 6 0 3 2
Microsoft 365 alle O365 Apps 13 25 10 14
Advanced 30 30 25 25 14
Advanced Plus 100 100 100 100 14

Es gibt natürlich noch weitere Unterschiede, die vollständige Auflistung kann unter folgendem Link nachgeschaut werden: help.zscaler.com/zdx/ranges-limitations

So nun genug von den Lizenzen, obwohl sie nun doch immer sehr wichtig sind, und weiter zu den Use Cases.


Use Cases

Jetzt nach dem Kurzüberblick über ZDX und einem Einblick in die Lizenzen steht die Frage «Für was soll man, kann man nun das ZDX verwenden?» noch offen im Raum. Die folgenden drei Beispiele für Use Cases sind natürlich nicht abschliessend und es gibt noch viele, viele mehr. Dies, da jedes Unternehmen andere Anforderungen, Hintergründe, Regulierungen und so weiter hat. Wir werden nun ein Auge auf die drei Anwendungsfälle Monitoring, Deep Troubleshooting und Netzwerkanalyse werfen.


Monitoring

Einer der beliebtesten Use Cases ist die Verwendung des Monitorings. Dies naheliegenderweise zur Überwachung, was für eine Performancequalität eine Applikation hat und ob gerade ein aktueller Ausfall stattfindet. Spannenderweise wird das Monitoring jedoch auch gerne verwendet, um aufzeigen zu können, wo sich der Flaschenhals befindet. So kann mit dem Monitoring auch geprüft werden, ob es sich um einen Issue bei sich selbst oder allenfalls auch bei der Cloud-Applikation handelt. ZDX unterstützt hier die Administratoren in der Issue-Lokalisierung und bietet Ihnen eine Grundlage um aufzeigen zu können, wo sich gemäss Monitoring der Issue befindet.


Deep Troubleshooting

Ebenfalls ein beliebter Use Case ist das Deep Troubleshooting. Bei diesem kann über einen definierten Zeitraum eine Verbindung analysiert werden. Das Deep Troubleshooting kann dann zum Einsatz kommen, wenn die Ursache in einem Analysepfad nicht gefunden werden kann. Ein Beispiel hierzu: Wenn ein Benutzer sich in einem Land ohne Zscaler Datacenter befindet und die Verbindungen zur gewünschten Applikation sehr langsam oder nicht möglich ist. So kann mit dem Deep Tracing der Pfad vom User bis zur Applikation analysiert werden. Auf diese Weise kann ein allfälliger Flaschenhals identifiziert und das Problem zur Behebung der Ursache direkt angegangen werden.


Netzwerkanalyse

Der letzte Use Case dreht sich um die Aussage der User: «Meine Performance ist so variabel, heute ist sie wieder schlecht.» Gerade wenn die Anwender im Homeoffice, «On the Road» oder auch im Office arbeiten und es sich nicht eingrenzen lässt, wieso der einzelne Benutzer nun eine schlechte Performance hat. Dann kann ZDX ebenfalls unterstützen, um die User-Performanceprobleme eingrenzen zu können. Nicht nur ein Deep Trace kann hier helfen, sondern auch ein breit gefächertes Monitoring zur Identifikation, welche Benutzergruppen oder Lokationen aktuell betroffen sind.


Und zu guter Letzt

Bleibt zu sagen, dass ZDX ein sehr hilfreiches Tool ist, das Unternehmen unterstützen kann, um Netzwerkunterbrüche, Traffic-Flaschenhälse oder Performanceursachen zu erkennen und zu analysieren. Nach wie vor ist das Deep Troubleshooting eine der besten Möglichkeiten, um festzustellen, wo genau auf dem Netzwerkpfad (vom Benutzer bis zur Zielapplikation) Outages zu finden sind. Diese können entsprechend identifiziert und minimiert werden, sodass die Performance wieder steigt. Dank dem Alerting-Feature muss der Traffic auch nicht über das Portal kontrolliert werden, sondern man kann sich direkt via E-Mail oder Webhook informieren lassen. Ob es nun Ihr Tool ist kommt darauf an, was Sie für Use Cases haben.