Läuft im Radio oder auf der Skipiste ein Song über eine Lampe mit Wackelkontakt, so brechen ganze Menschenmassen in Begeisterung aus. Ist es aber eine Verbindung ins Internet oder zu einer wichtigen internen Applikation die flackert, herrscht schnell mal Panik. Zscaler bietet mit ZDX ein Tool, dass in solchen Situationen wichtige Erkenntnisse liefert und beim Analysieren und Identifizieren von Verbindungsproblemen helfen kann.
Frühere Artikel auf unserem Blog liefern bereits interessante Einblicke in die Funktionen von ZDX (Was kann Zscaler Digital Experience) und wie ZDX beim Troubleshooting eingesetzt werden kann (Ein neues «Schweizer Sackmesser» ist verfügbar – ZDX Zscaler Digital Experience).
Doch was hat sich seit diesen Beiträgen getan? Dieser Artikel soll einen kurzen Überblick darüber bieten, was ZDX ist und wie der Funktionsumfang sich seit unseren letzten Beiträgen verändert hat.
Was ist EUEM und wofür brauche ich das?
End user experience monitoring (EUEM) sammelt Informationen zu Verbindungen über ihren gesamten Weg. So wird eine vollständige Sicht auf die effektive Erfahrung beim Benutzer ermöglicht, über verschiedene Geräte, Netzwerke und Applikationen hinweg. In der heutigen Zeit, wo Benutzer mit hybridem Arbeiten und Home Office immer öfters auf unterschiedlichsten Wegen zu den benötigten Applikationen verbinden, bietet EUEM eine starke Möglichkeit die User Experience im Blick zu behalten und auf allfällige Änderungen reagieren zu können, bevor diese zu einem flächendeckenden Problem werden.
Wie passt da nun ZDX hinein?
Es gibt eine Vielzahl von Tools für EUEM. Kommt ein Tool aber aus den gleichen Händen wie die Infrastruktur, über welche kommuniziert wird, ermöglicht dies ein ganz anderes Level an Visibilität. Und genau hier kommt ZDX ins Spiel. Die bereitgestellten Dashboards bieten nicht nur eine einfache Möglichkeit, auf einen Blick zu sehen, wie die gemessene User Experience auf den eigenen Endpunkten aussieht; stellt man fest, dass sie sich nicht auf dem gewünschten Level befindet, stellt ZDX eine Vielzahl an Werkzeugen und Informationen zur Verfügung, um die Ursache schnell und zielsicher eingrenzen zu können. Einen guten Einstieg, um sich mit dem Thema weiter vertraut zu machen, bieten auch die eingangs erwähnten Blogbeiträge meiner Kolleginnen und Kollegen.
Wie hat sich ZDX entwickelt?
Zscaler verbessert die bestehen Funktionen laufend und fügt unermüdliche neue Möglichkeiten fürs Monitoring der User Experience hinzu. Nachfolgend möchte ich gerne einige dieser Features hervorheben:
Zscaler Hosted Probes
Hosted Probes erlauben es, Applikationszugriffe über ein spezifisches Datacenter monitoren zu können, selbst wenn keine aktiven Clients mit diesem verbunden sind. Die Probes sind bei Zscaler gehosted und ermöglichen so eine kontinuierliche Sicht auf die Verbindungsqualität. Unterstütz sind sowohl Web als auch Cloud Path Probes.
Gerade wenn ein Zugriff auf Applikationen aus verschiedenen Regionen sichergestellt werden muss, es jedoch keine Clients in diesen Gebieten gibt, die ein kontinuierliches Monitoring erlauben, können solche Hosted Probes Abhilfe schaffen.
Monitoring eigener Applikation
Visibilität beispielsweise auf SaaS-Applikationen ist mit ZDX schon seit Beginn möglich. Neu ist jedoch die Möglichkeit, auch Applikationen zu überwachen, die über ZPA zur Verfügung gestellt werden.
Eine Suche ermöglicht es, schnell jene Applikationen ausfindig zu machen, die besonders viel Traffic verursachen oder von vielen Usern genutzt werden. Mittels Konfigurations-Wizard kann direkt eine Web Probe – optional mit zusätzlicher Cloud Path Probe – eingerichtet werden. Alternativ ist auch eine manuelle Konfiguration von Web- und/oder Cloud Path Probes für private Applikationen möglich. So können eigene Applikationen auf die gleiche Weise überwacht werden, wie man es bereits von Internet-Applikationen gewohnt ist.
Leichte Unterschiede sind beim Cloud Path zu sehen. Wird eine private Applikation überwacht, so hat man Sicht auf den ganzen Pfad bis hin zur eigentlichen Applikation inklusive spezifischer Informationen zum verwendeten App Connector.
ZDX kann AI
Gefühlt jede Applikation rüstet aktuell einen Copilot nach. Auch Zscaler lässt es sich mit ZDX nicht nehmen, auf diesen Zug aufzuspringen. Die Copilot Funktionalität kann hier vielseitig genutzt werden.
Möchte man Informationen aus ZDX anschauen, sich dabei aber nicht im UI auf die Suche nach dem richtigen Dashboard oder der richtigen Tabelle dafür begeben, so kann man einfach die AI fragen:
Aber auch wenn man beim Troubleshooting nicht mehr weiter weiss, kann der Copilot unterstützend zur Seite stehen. Wie war das noch gleich mit dem Troubleshooting von WiFi-Issues?
Grundsätzlich wird mit der ZDX Plattform somit eine neue Art der Interaktion geboten. Einen Schritt weg von den klassischen Strukturen hin zu einer Welt, in welcher ein Admin eine komplexe Fragestellung einfach in Worte fassen kann und vom Copilot eine massgeschneiderte Antwort mit Daten aus der eigenen Umgebung erhält.
Wo geht die Reise hin?
Die Features, die ich hier aufgezeigt habe, machen nur einen kleinen Teil der Neuerungen und Verbesserungen in den letzten Jahren aus. Was man klar sieht; ZDX ist gekommen, um zu bleiben. Mit starken Monitoring-Capabilities für ZIA wie auch ZPA sowie einer grossen Fülle an Features zur Sammlung von Client-Informationen hat sich ZDX von einem Tool zur Überwachung und Fehleranalyse bei Proxy-Problemen zu einem vielseitig einsetzbaren Werkzeug entwickelt, das Helpdesks spannende Möglichkeiten bietet.
Ich für meinen Teil bin auf jeden Fall gespannt mit welchem neuen Feature Zscaler das Produkt als nächstes erweitern wird.

BigTuna
BigTuna ist Security Engineer bei AVANTEC. Er interessiert sich für Content Security und Automatisierungs-Themen. In seiner Freizeit verbringt er gerne Zeit mit Kochen und Backen.